Im Nichts versunken war das All
Die Fülle der Schöpfung war der Leere gewichen
In Untätigkeit ruhte der Lebensstrahl
Ein Atemzug Gottes war verstrichen
Finsternis erfüllte die Unendlichkeit
Schwarzen Schleiern gleich über der Leere schwebend
Im Schweigen verhallte die Ewigkeit
Den lautlosen Klang des Nichts erlebend
Dunkelheit und Stille herrschten allesbezwingend
Bewahrend in ihrem Schoss des Lebens Keim
Der irgendwann, das Lied der Schöpfung singend,
Erwachen würde zu tätigem Sein
Jenseits von Zeit und Raum
Wo Dunkel und Stille in Einheit umschlungen
Erwachte der Lebensstrahl aus seinem ewigen Traum
Durch einen einzigen Gedanken zur Schöpfung gezwungen
Ein Gedanke nur war's, ein Wunsch zu erscheinen
Der in wirbelndem Drehen nach Erfüllung rief
Und durch immer schnelleres Dreh'n, immer helleres Scheinen
Endlich als Sonne seine Bahn im Raum durchlief
Aus einem erfüllten Wunsch werden hundert neue geboren
Die Sonne, im Glanz ihrer Kraft erhellt
Fühlte sich in der Weite des All's allein und verloren
Und sehnte sich nach Gefährten am Himmelszelt
Der innige Wunsch liess Funken sprühen
Die Sonne umgebend wie ein Strahlenkranz
Nie gab's etwas Schöneres als dieses machtvolle Glühen
Eine zweite Sonne war geboren in ihrem Lichterglanz
Der Wunsch dieser Sonne war es, Leben zu zeugen
Sie schickte Strahlen aus, die in die Nacht entschwanden
Um sich dem Willen ihres Schöpfers in Demut zu beugen
Auf dass, wo sie hintrafen, Sterne entstanden
So schufen die Strahlen Welten ohne Zahl
Durchdrangen das Dunkel in spielerischem Tanz
Verloren sich im unendlichen All
Den Raum beseelend mit neuem Glanz
Susy Heim